Ausbildung
Bestandsaufnahme
Ablauf eines EMAS-Projekts
Strategie
Ablauf eines EMAS Projekts
Bestandsaufnahme
Grundsätzlich erfolgt zunächst eine Bestandsaufnahme, die Beurteilung des Wassermangels in einer (meist ländlichen) Region eines Entwicklungslandes.
Strategie
Es wird entschieden, welche Komponenten der EMAS-Technologie einsetzbar sind: Reicht es aus, in der Regenzeit das Wasser zu sammeln, in Zisternen zu speichern und zu filtern? Gibt es Wasserquellen, aus denen durch geeignete Maßnahmen dauerhaft sauberes Wasser bezogen werden kann?
Ausbildung
Im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe werden schließlich in mehrwöchigen Kompaktkursen Einheimische zu selbständigen Brunnenbauern und einfachen Trinkwasserversorgern ausgebildet.
Ausbildung
Am geplanten Ort des Projektes werden – oft in Kooperation mit einem lokalen Verantwortlichen/einer lokalen NGO – meist zehn bis fünfzehn interessierte und engagierte Männer und Frauen ausgesucht.
Der Kurs findet dann vor Ort als Kompaktkurs, meist über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen, statt.
Die Ausbildung der Teilnehmer einschließlich deren Unterkunft und Verpflegung, sowie die Erstausstattung, die von den Teilnehmern selbst hergestellt wird, muss aus Spendengeldern finanziert werden. Aktuell belaufen sich diese Kosten auf ca. 2.000 – 3.000 Euro pro Teilnehmer.
In den Kursen werden alle relevanten technischen Komponenten nach dem EMAS-Konzept unterrichtet. Zudem werden die Teilnehmer auch in Grundlagen von Geographie/Bodenkunde, Hygiene, Buchhaltung etc. unterwiesen.
Nach dem Kurs sind die Teilnehmer grundsätzlich in der Lage, als selbständige Kleinunternehmer in ihrer Umgebung das Erlernte einzusetzen, und die EMAS-Produkte zu preiswerten Konditionen zu verkaufen. Sie haben damit ein geregeltes finanzielles Auskommen, und die Menschen in der Region erhalten Zugang zu Trinkwasser und einfachen Sanitäranlagen.
Es hat sich herausgestellt, dass der finanzielle Beitrag der einheimischen Bevölkerung als Auftraggeber dazu führt, dass diese auf ihre selbst erworbenen Brunnen besonders gut achten und die Installationen dadurch weniger reparaturanfällig und somit langlebiger sind.
Aus diesem Grund werden z. B. gespendete Brunnen nur dort installiert, wo die Bevölkerung so arm ist, dass an die Bezahlung eines Brunnens nicht zu denken ist.
Reparaturen sind meist einfach zu bewerkstelligen. Im Regelfall können diese durch die Brunnenbesitzer selbst, oder durch die Brunnenbauer erfolgen.
Im Bedarfsfall können sich die Brunnenbauer bei technischen Fragen im weiteren Verlauf auch beim Ausbilder melden. Auf Wunsch können Aufbaukurse durchgeführt werden.
Technologien
Alle EMAS-Komponenten sind einfach herzustellen, mit Materialien, die vor Ort im jeweiligen Land erworben werden können.
EMAS-Rohrbrunnen
Die Spülbohrung ist vor allem in sandigen, lehmigen Böden möglich. Dünnere Gesteinsschichten können ebenfalls durchbohrt werden. Trinkwasserschichten finden sich oft in 15 – 30 m Tiefe, bis zu 90 m tiefe Brunnen wurden bisher gebohrt. Im Gegensatz zu einem gegrabenen Schachtbrunnen ist ein Rohrbrunnen geschlossen und somit vor Kontamination geschützt. Die Fehlbohrungsrate liegt bei ca. 10%, was in etwa der Rate von kommerziellen Bohrungen entspricht. Pro Tag kann in Handarbeit etwa 10 – 30 m tief gebohrt werden. Über das Kunststoffrohr, das in den Boden eingelassen wird, wird das Wasser mit Hilfe der EMAS-Pumpe gefördert.
EMAS-Pumpe
Aus Kunststoffrohren, einer Glasmurmel als Ventil, sowie zusammengeschweißten Metallstücken entsteht die patentierte EMAS-Pumpe (trotz des Patents soll und darf sie natürlich von allen Interessenten frei verwendet werden). Die Pumpe wird eingesetzt für die EMAS-Rohrbrunnen, aber auch, um Wasser aus Zisternen, alten Schachtbrunnen (die aus Hygienegründen an der Oberfläche verschlossen werden) etc. zu fördern.
Zisternen und Tanks
Die Herstellung erfolgt mit einer Armierung aus Eisendraht und stabilem Ferrozement. Die Tanks können im Inneren des Hauses aufgestellt werden, also dort, wo das Wasser gebraucht wird.
Trockentoiletten
Sie werden ebenfalls aus Ferrozement hergestellt, sie enthalten eine einfache Ablufteinrichtung.
Das Wasser wird in einen Tank auf dem Dach der Duschkabine gepumpt. Durch Sonneneinstrahlung, ggf. auch mit Hilfe von Sonnenkollektoren, ist die Gewinnung von Warmwasser möglich.
Duschen
Das EMAS-Konzept bietet eine Lösung:
Weltweiter verbesserter Zugang der Landbevölkerung zu sauberem Trinkwasser, kombiniert mit einfachen Sanitäreinrichtungen, dadurch Vermeiden von Infektionskrankheiten, Verringerung der Sterblichkeit.
Erhöhung der Lebensqualität u. a. durch Wegfall des langwierigen Wasserschleppens, dadurch Zeitersparnis v. a. für Frauen und Kinder, Ermöglichung einer kleinen Landwirtschaft.
Bessere Chancen für die Menschen, am angestammten Platz dauerhaft leben zu können.
Hilfe zur Selbsthilfe: die ausgebildeten Brunnenbauer sind selbständig und autark, können im Bedarfsfall aber im Verlauf nochmals beraten und geschult werden.
Nachhaltigkeit: Die Brunnen und Wassereinrichtungen sind sehr preiswert, die Eigentümer achten erfahrungsgemäß gut auf die Anlagen, dadurch haben diese eine lange Lebensdauer. Eventuell nötige Reparaturen können meist sehr einfach erfolgen.
Die Wasserproblematik
Die Problematik ist nicht neu, sie ist aber in den vergangenen Jahren, auch bedingt durch die aktuelle Diskussion um den Klimawandel, vermehrt in den Fokus gerückt. In großen Bereichen der Erde haben Menschen keinen oder nur unzureichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Die Folgen sind bekannt:
Die Wasserproblematik
Die Problematik ist nicht neu, sie ist aber in den vergangenen Jahren, auch bedingt durch die aktuelle Diskussion um den Klimawandel, vermehrt in den Fokus gerückt. In großen Bereichen der Erde haben Menschen keinen oder nur unzureichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Die Folgen sind bekannt:
Erhöhte Kindersterblichkeit
Viele Menschen erkranken an vermeidbaren Infektionen, vor allem die Kindersterblichkeit ist erhöht.
Erschwerte Schulbildung
Bei erschwertem Zugang zu – weit entfernten –Wasserquellen sind es meist Frauen und Kinder, die das Wasserholen übernehmen müssen. Ihnen fehlt diese Zeit für andere Arbeiten und den Schulbesuch.
Landflucht
Ohne ausreichendes Wasser ist es für die Landbevölkerung kaum möglich, an einem Ort menschenwürdig zu leben, ein ausreichendes Auskommen zu haben und sesshaft zu werden. Folgen sind somit unter anderem auch Brandrodung, sowie Landflucht
Die Kursteilnehmer lernen, wie man ein komplettes Bohrgerät herstellt.
Bohrarbeiten während eines Brunnenbauerlehrgangs.
Am Ende des Lehrgangs dürfen die Teilnehmer ihre selbstgebauten Bohrgeräte mitnehmen.
Technologien
Alle EMAS-Komponenten sind einfach herzustellen, mit Materialien, die vor Ort im jeweiligen Land erworben werden können.
Erhöhte Kindersterblichkeit
Viele Menschen erkranken an vermeidbaren Infektionen, vor allem die Kindersterblichkeit ist erhöht.
Erschwerte Schulbildung
Bei erschwertem Zugang zu – weit entfernten –Wasserquellen sind es meist Frauen und Kinder, die das Wasserholen übernehmen müssen. Ihnen fehlt diese Zeit für andere Arbeiten und den Schulbesuch.
Landflucht
Ohne ausreichendes Wasser ist es für die Landbevölkerung kaum möglich, an einem Ort menschenwürdig zu leben, ein ausreichendes Auskommen zu haben und sesshaft zu werden. Folgen sind somit unter anderem auch Brandrodung, sowie Landflucht.
Technologien
Alle EMAS-Komponenten sind einfach herzustellen, mit Materialien, die vor Ort im jeweiligen Land erworben werden können.
EMAS-Rohrbrunnen
Die Spülbohrung ist vor allem in sandigen, lehmigen Böden möglich. Dünnere Gesteinsschichten können ebenfalls durch-bohrt werden. Trinkwasserschichten finden sich oft in 15 – 30 m Tiefe, bis zu 90 m tiefe Brunnen wurden bisher gebohrt. Im Gegensatz zu einem gegrabenen Schachtbrunnen ist ein Rohrbrunnen geschlossen und somit vor Kontamination geschützt. Die Fehlbohrungsrate liegt bei ca. 10%, was in etwa der Rate von kommerziellen Bohrungen entspricht. Pro Tag kann in Handarbeit etwa 10 – 30 m tief gebohrt werden. Über das Kunststoffrohr, das in den Boden eingelassen wird, wird das Wasser mit Hilfe der EMAS-Pumpe gefördert.
EMAS-Pumpe
Aus Kunststoffrohren, einem Glasschusser als Ventil, sowie zusammengeschweißten Metallstücken entsteht die patentierte EMAS-Pumpe (trotz des Patents soll und darf sie natürlich von allen Interessenten frei verwendet werden). Die Pumpe wird eingesetzt für die EMAS-Rohrbrunnen, aber auch, um Wasser aus Zisternen, alten Schachtbrunnen (die aus Hygienegründen an der Oberfläche verschlossen werden) etc. zu fördern.
Zisternen und Tanks
Die Herstellung erfolgt mit einer Armierung aus Eisendraht und stabilem Ferrozement. Sie können im inneren des Hauses aufgestellt werden, also dort wo das Wasser gebraucht wird.
Trockentoiletten
Sie werden ebenfalls aus Ferrozement hergestellt, sie enthalten eine einfache Ablufteinrichtung.
Das Wasser wird in einen Tank auf dem Dach der Duschkabine gepumpt. Durch Sonneneinstrahlung, ggf. auch mit Hilfe von Sonnenkollektoren, ist die Gewinnung von Warmwasser möglich.
Duschen
Technologien
Alle EMAS-Komponenten sind einfach herzustellen, mit Materialien, die vor Ort im jeweiligen Land erworben werden können.
Es wird entschieden, welche Komponenten der EMAS-Technologie einsetzbar sind: Reicht es aus, in der Regenzeit das Wasser zu sammeln, in Zisternen zu speichern und zu filtern? Gibt es Wasserquellen, aus denen durch geeignete Maßnahmen dauerhaft sauberes Wasser bezogen werden kann?
Grundsätzlich erfolgt zunächst eine Bestandsaufnahme, die Beurteilung des Wassermangels in einer (meist ländlichen) Region eines Entwicklungslandes.
Im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe werden schließlich in mehrwöchigen Kompaktkursen Einheimische zu selbständigen Brunnenbauern und einfachen Trinkwasserversorgern ausgebildet.
Die Kursteilnehmer lernen, wie man ein komplettes Bohrgerät herstellt.
Am Ende des Lehrgangs dürfen die Teilnehmer ihre selbstgebauten Bohrgeräte mitnehmen.
Bohrarbeiten während eines Brunnebauerlehrgangs